Chuck hauchte an die Scheibe der S-Bahn. An den Fenstern hatten sich Eisblumen gebildet. Blöd, dass gerade heute sein Auto in die Werkstatt musste. Aber so blieb endlich mal etwas Zeit, um seine neue Stadt kennenzulernen.
Gudrun Homuth, Physiklehrerin an der Schiller-Grundschule Potsdam, sitzt entspannt bei einem Becher Kaffee und schaut ihrer Klasse zu. „Läuft prima“, sagt sie zufrieden. Dabei macht in ihrer 5 b gerade buchstäblich jeder, was er will.
Kaviar gehört zu den begehrtesten Delikatessen und steht weltweit als Synonym für feine Lebensart. Doch die Naturbestände des Störs, für dessen gereinigte und gesalzene Rogen Gourmets zuweilen ein kleines Vermögen ausgeben, sind dramatisch gesunken. Was also tun, wenn die Nachfrage nach Kaviar im Luxussegment einfach nicht abnehmen will?
Nulty versuchte sich zu konzentrieren. Im Nebenraum war es still geworden. Die Armenier hatten offenbar gefunden, wonach sie suchten. Wahrscheinlich waren sie längst wieder auf dem Santa Monica Highway, doch hier drinnen traute sich noch keiner ein Wort zu sagen. Nur die altmodische Wanduhr tickte unerbittlich, so als wäre sie allein dafür verantwortlich, dass die Zeit voran schritt. Es klang wie ein Countdown auf der Zielgeraden, wenige Sekunden vor einer riesigen Detonation, die das Lokal mitsamt Nulty, den unterbezahlten Kellnerinnen und Latino-Tellerwäschern sowie den Crack-Dealern vor der Tür geradewegs in die Hölle befördern würde. Er musste hier raus.