Rezensionen

Meine persönliche Top 20 der besten Serien aller Zeiten (abgeschlossene Serien)

Platz 6-20

Im Sommer wird nach der 8. Staffel die für viele beste Serie der Welt „Game of Thrones“ zu Ende gehen. Es müsste schon einiges passieren, wenn sie nicht auch in meiner persönlichen „All Time Top 20“ der besten Serien den Thron erobert. Bis es soweit ist, lohnt es sich, einen Blick auf die aktuelle Rangliste zu werfen. In die Wertung kamen dabei nur abgeschlossene Serien. Hier kommen die Plätze 6 bis 20:

Platz 6: Justified (2010-2015)

Der U.S. Marshal Raylan Givens (Timothy Olyphant) wird, nachdem er in Miami einen Auftragskiller des Drogensyndikats erschossen hat, nach Lexington (Kentucky) versetzt – ausgerechnet in den Verantwortungsbereich seines alten Mentors Art Mullen. Givens sieht sich in seiner alten Heimat, dem Harlan County, mit verbrecherischen Strukturen konfrontiert, in die teilweise alte Freunde und Verwandte verwickelt sind. Mit seinen cowboyhaften Methoden und einem sehr locker sitzenden Colt ähnelt die Figur Givens eher einem Westernhelden als einem modernen Ermittler. Nebenbei bietet „Jusitified“ einen überzeugenden Einblick in das Leben des sogenannten „White Trash“ und zeigt ein Amerika abseits von Glamour und Wohlstand.

Platz 7: The Newsroom (2012-2014)

Dieser brillanten Serie waren trotz zahlreicher Auszeichnungen leider nur drei Staffeln vergönnt. Es geht um den Alltag des fiktiven Nachrichtensenders ACN Networks. Anchorman Will McAvoy wird von der Entscheidung seines Chefs überrascht, Mackenzie MacHale als neue Produzentin einzustellen. Sie ist McAvoys Ex-Freundin. Das ehemalige Paar rauft sich wieder zusammen und nimmt sich vor, eine Nachrichtensendung auf die Beine zu stellen, die an die Traditionen aus der Blütezeit des US-Fernsehens anzuknüpfen. Gekonnt werden politische Ereignisse oder Phänomene wie Whistleblowing, die Deepwater-Horizon-Katastrophe oder die Tötung Osama Bin Ladens aufgegriffen. Der tägliche Wettlauf gegen die Zeit, der Kampf um die Wahrheit und um „echte“ Nachrichten wird hier mitreißend und sehr unterhaltsam präsentiert. Wenn die Wirklichkeit so wäre, würde ich vielleicht den Glauben an den Journalismus zurückgewinnen.

Platz 8: Entourage (2004-2011)

Wenn es in den letzten Jahren eine „Jungs“-Serie gab, dann diese. Der Traum einer Clique wird war: Vincent Chase, ein junger Schauspieler aus Queens, ergattert nach einem ersten Erfolg eine Blockbuster-Rolle in einem Hollywood-Film. Familienmitglieder und enge Freunde siedeln als seine Entourage mit nach Los Angeles und fangen an, sich mit der ungewöhnlichen Welt der Stars und Sternchen vertraut zu machen. Während Vincent arbeitet, beschäftigen sich seine Jungs vorwiegend mit Partys, schicken Autos oder ihren eigenen, teilweise abwegigen Projekten. Die Serie hat einige „heimliche“ Stars. Allen voran Vincents Agent Ari Gold (Jeremy Piven). Er persifliert auf grandiose Weise den Typ „überehrgeiziger Workaholic“, wie er in der Show-Branche vermutlich häufig auftritt. Die Liste der Gastauftritte füllt eine ganze Wikipedia-Seite. Sie reicht von Jessica Alba über Vitali Klitschko, Scarlett Johansson, Hugh Hefner, James Cameron, Peter Dinklage, Bono, Snoop Dog, Kanye West, Whoopi Goldberg, Michael Phelps, Tom Brady bis zu Martin Scorsese und Mike Tyson. Sehr interessant sind die fiktiven Produktionen, für die Vincent (und sein Bruder) engagiert werden, da viele davon Jahre später tatsächlich so ähnlich realisiert wurden, zum Beispiel „Viking Quest“ (realisiert wurde „Vikings“), Aquaman (2018 mit Jason Mamoa), „Medellin“ (unter dem Titel „Narcos“ seit 2015 als Serie zu sehen) sowie „The Great Gatsby“ (2013 mit Leonardo DiCaprio verfilmt). Einer der Produzenten von Entourage ist übrigens Mark Wahlberg, der in der Serie Erfahrungen aus seinen Hollywood-Anfangsjahren verarbeitete.

Platz 9: Dexter (2006-2013)

Das Motiv des Racheengels, der eingreift, wenn die überforderte Justiz versagt, verspricht beinahe immer Erfolg. Mit dem Experten für Blutspurenanalyse Dexter Morgan hat Michael C. Hall zudem eine Figur kreiert, die vermutlich als sympathischster Serienmörder der Film- und Fernsehgeschichte in die Analen eingehen wird. Der psychisch gestörte Morgan verspürte bereits in seiner Kindheit den Drang zum Töten. Sein Pflegevater Harry hatte diese Neigung erkannt und steuerte sie so, dass sein Ziehsohn nur diejenigen tötet, die es auch verdient haben. Unter den vielen gut gezeichneten Nebenfiguren ragt vor allem Morgans Schwester Debra (gespielt von Jennifer Carpenter) hervor. Die Gerüchte, aus ihrer Rolle würde man eine eigene Serie schaffen, haben sich leider zerschlagen. Warum ausgerechnet „Dexter“ aus dem Allerlei der Detektivserien herausragt, erklärte die Süddeutsche ganz gut: „Es ist die Melange aus Bildern und Musik, die der Serie eine Stimmung verleiht, die Dexter in den Olymp des Krimi-Genres hebt.“

Platz 10: Six feet under (2001-2005)

Angesichts der nahenden Serienfinals von Hochkarätern wie „Game of Thrones“, „Homeland“ oder „Suits“ sind die Tage von „Six feet under“ in dieser Rangliste gezählt. Dennoch gebührt dieser Serie mein großer Respekt. Aus dem Alltag eines Bestattungsunternehmens in Los Angeles ein Serienformat zu machen – darauf kann eigentlich nur einer wie Alan Ball kommen, aus dessen Feder später auch „True Blood“ stammte. Schwarzer Humor vom Feinsten ist also garantiert. Nebenbei geht es um Tabuthemen wie Homosexualität, deninneren Unfrieden Heranwachsender, Rassenkonflikte, psychische Erkrankungen und Drogensucht. Originelle Idee: zum Einstieg in jede Folge wird ein Todesfall präsentiert – von tragisch über absurd bis zu saukomisch. Sehr gelungen ist die Erzählung der Lebenswege der einzelnen Mitglieder der Bestatterfamilie (darunter David gespielt von „Dexter“-Star Michael C. Hall) und ihres Umfelds. Hervorzuheben ist zudem die tolle Musikauswahl.

  1. Sopranos
  2. Californication
  3. Spartacus
  4. The good wife
  5. Narcos
  6. Lilyhammer
  7. House of cards
  8. The Shield
  9. Banshee
  10. True Blood

Platz 1 bis 5

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