Wörter, aus denen etwas hätte werden können
Zu Beginn meiner Texterlaufbahn durfte ich eine Menge Kurztexte für Möbelkataloge schreiben. Das war Akkordarbeit, bei der die Konzentration nicht immer auf dem höchsten Niveau blieb. Kein Wunder, dass sich der eine oder andere Fehler einschlich. So wurde aus dem „Falttürenschrank“, der „Falltürenschrank“ und aus dem „Ledersofa Domino“ das „Ledersofa Domina“. Ein verflixter Buchstabe reicht oft aus, um den Sinn entscheidend zu verändern. Damals habe ich angefangen, meine schönsten Vertipper zu sammeln.
Mein Rechtschreibprogramm schöpfte übrigens bei den meisten dieser Wortkreationen keinen Verdacht. Das nährt die Vermutung, dass dem einen oder anderen Begriff noch eine Karriere im Duden bevorstehen könnte. Warum auch nicht. Das „Fracktauchen“ würde sich auf der Liste der maritimen Sportarten sicher genauso gut machen, wie das „Wracksausen“. Es könnte für „Aufbrauchstimmung“ sorgen. Hängt halt stark von der „Zielgrippe“ und dem „Verbrauerverhalten“ der „Steakholder“ ab, um ein „Fallbeilspiel“ anzuführen. Schön finde ich auch die „Mailschwitze“ oder die „Strandpauke“. Die hätten doch glatt das Zeug dazu, ein „geflegeltes Wort“ zu werden.
Der Verlust eines U führte zur Schöpfung des „Sägetiers“, das mit Sicherheit genau so viele Naturfreunde begeistern würde, wie die „Kaltmieze“. Was würde wohl ein „Kiefernorthopäde“ dazu sagen? Vorsehen sollte man sich auf jeden Fall vor „Eibrecherbanden“, die besonders zu Ostern gern zuschlagen. Da helfen auch keine „Schallgeschütze Fenster“. Wichtig ist jedenfalls immer, seine „Unteralgen“ dabei zu haben, dass wussten früher schon meine „Mitspüler“.
Einen Freudschen Fehler könnte man bei der Entstehung des „Strandortvorteils“ unterstellen. Genau wie bei der „Traurigmesse“. Offenbar hatte das N einfach nicht vor, am Altar zu erscheinen. „Die Lange Nacht der Wissensschwachen“ dürfte dagegen großen Anklang finden und ist gewiss „Nur für Verwachsene“.
Auch die Engländer scheinen das „What-a-difference-one letter-makes-Prinzip“ gut zu kennen. Zumindest deutete neulich ein Informationsplakat einer Arztpraxis darauf hin, auf dem es um „Ankel, legs and Food-Pain“ ging. Obwohl – im Zusammenhang mit England …? Es ist halt alles eine Frage der „Schreibwiese“.
Wird fortgesetzt (fürchte ich)