Wörter, aus denen etwas hätte werden können (Teil 8)

Auch in den letzten Monaten hatte mein Rechtschreibprogramm viel zu lachen. Soll es ruhig. Schließlich sorgt es dafür, dass die Vertipper entdeckt wurden, bevor sie in meinen Texten auftauchen und Unheil stiften konnten. Aber um einige von ihnen ist es dennoch schade. Deshalb bekommen sie in diesem gänzlich sinnbefreiten Text ihren kurzen Auftritt.

Seltsam öffne dich!

Ich bin es gewohnt, vor der Arbeit eine Runde jobben zu gehen. Am liebsten laufe ich am Fluss entlang. Doch heute roch es nach verschlampten Abwässern. Also wählte ich einen anderen Weg. Leider war die Straße gesperrt. Ich wartete. »Was halten Sie eigentlich von der jährlichen Gerippeimpfung?«, fragte mich eine Frau im mittleren Altar, die neben mir stand. »Da streicheln sich die Gelehrten«, wich ich aus. »Ganz nachdem, welcher Informationsqualle man glaubt.« Das verstehe sie. Für die Zukunft fühle sich aber gut geröstet. Dabei war die letzte Zeit nicht leicht gewesen, erzählte die Frau. Eigentlich sei sie staatlich beleidigte Übersetzerin. Aber sie war entlassen worden. Angeblich wegen Unregelmäßigkeiten bei der Abrechnung der Reispauschale. Zumindest wurde ihr das im Abschussgespräch mitgeteilt. Jetzt arbeitete sie als Krakenschwester im Bereich Ultraschnall. Was da alles so zum Vorschwein kommt! Außerdem lebe sie in Scheidung. Ihr Mann hat beim Folterabend ihrer Freundin eine Neue kennengelernt. Aber das würde er büßen, sobald die Schlampe vor Gericht im Ziegenstand aussagen müsse. Ihr Sohn war mal ein großes Talent im Eisstockscheißen. Er kam aber nie über die Nachwichsförderung hinaus und machte jetzt eine Ausbildung zum Anklagenmonteur. Ungezogen war sie auch gerade. In ihrer alten Straße wurden im März die Huren umgestellt. Oder war es im Mai, am Tag der Bereifung? Aufgrund der hohen Miezendachte sie daran, mit ihrer Erbsengemeinschaft ein Mehrzeckgebäude zu kaufen. Die Instandhater rieten ihr aber davon ab. Doch denen werde sie schon noch Marinieren beibringen! – Dann wurde die Straßensperrung aufgehoben und sie verabschiedete sich mit freundlichen Füßen.