Die geheimen Botschaften der Wörter – Teil 6: WM 2018
Ende der sechziger Jahre kamen Gerüchte auf, dass Beatles-Songs versteckte Botschaften enthielten, die nur entschlüsseln konnte, wer die Platten rückwärts ablaufen ließ. Auch in Firmenlogos, in Gemälden der flämischen Malerei des frühen 15. Jahrhunderts oder in den peruanischen Nazca-Linien werden immer wieder geheime Mitteilungen vermutet. Alles Blödsinn! Es ist viel einfacher. Die Botschaften stecken in den Wörtern selbst. Man muss nur die Buchstaben in eine andere Reihenfolge bringen.
In einer Woche startet die Fußball-WM. Höchste Zeit, um in die Analyse einzusteigen. Mit wem ist zu rechnen und wer hat den falschen Kader am Start? Welches Team zählt zu den Favoriten und für wen wird es nach der Vorrunde nach Hause gehen? – Die Antworten auf diese Fragen sind gar nicht so schwer zu finden. Sie stecken in den Wörtern, Namen und Begriffen. Jeder kann sie lesen.
Beginnen wir mit dem deutschen Kader. Mag auch der eine oder andere wenig Verständnis für Löws Entscheidungen haben, beweist die Anagramm-Analyse, dass der alte niveagestählte Trainerfuchs wohl wieder einen guten Riecher gehabt hat. Mario Goetze zum Beispiel bleibt zu Hause. Schließlich lässt sich der Name nach ein paar Umstellungen auch als („Traege im Zoo“) lesen. Bernd Leno wäre über seine Rolle als „Nebenlord“ nie hinausgekommen und auch bei Sandro Wagner („So arg warnend“) deuteten die Anzeichen schon früh auf Urlaub. Inwiefern Nils Petersen sein „Elsternpenis“ zum Verhängnis wurde, kann ich schwer beurteilen. Ebenso fällt es nicht leicht, eine Antwort auf die Frage, warum Jogi den mehr als deutlichen Streichhinweis bei Mario Gomez („Zeig Oma Rom“) überging. Einfach nachzuvollziehen sind dagegen die Entscheidungen für Leon Goretzka („Zog Oeltanker“), Kevin Trapp („Kappt Viren“) und Sebastian Rudy („Disneys Bauart“). Bei der Deutung der Nominierung von Matthias Ginter („Hantiert samtig“ oder „Mattiert sahnig“) bin ich etwas unsicher. Während RB-Stürmer Timo Werner („Weiter Norm“) solides Handwerk verspricht, muss man sich um Bayern-Star Thomas Mueller („Erlahme mutlos“) schon einige Sorgen machen. Hoffen wir, dass ihn und den offiziellen Spielball Telstar („Sattler“) weder der Schiedsrichter („Irdisches Recht“) noch die Strafraumgrenze („Magen furzt Rares“) aufhalten kann.
Schauen wir nun auf die Konkurrenten dieser Weltmeisterschaft („Frisst Weltmaechte“). Teams wie Australien („Nur Eisalat“), Suedkorea („Ausrede ok“) oder Kolumbien („Mobile Unke“) sollten uns kaum gefährlich werden. Auch Top-Favorit Frankreich („Frackhirne“) sowie die europäischen Spitzenteams Belgien („Nebelig“) und England („Angelnd“) stellen auf’m Platz („falzt Puma“) offenbar keine Herausforderung dar. Selbst Brasilien („Nileisbar“) und Spanien („Na, Penis“) scheinen in Russland nicht ganz bei der Sache zu sein. Ganz anders klingen da schon die Anagramme von Daenemark („Kameraden“) und Kroatien („Kreation“). Bei letzteren zieht allerdings Luka Modric die Fäden, dessen Anagramm „Cola Rum Kid“ nun auch nicht gerade auf eine hochprofessionelle Einstellung schließen lässt. Auch Polens Verantwortliche könnten unruhig werden, wenn sie feststellen, dass Lewandowski anders gelesen „Windslowake“ heißt. Politisch merkwürdig wird es dagegen bei Saudi Arabien, die ihre aktuellen Konflikte offensichtlich nicht ganz abschütteln können („Iran USA dabei“).
Ob es für Deutschland (“Adelt Schund“) wieder zum Titelgewinn („Litten wenig“) reicht? In vier Wochen sind wir schlauer. Und falls nicht, geht die Welt auch nicht unter. Schon am 24. August startet der Bundesalltag wieder. Mit schillernden Vereinen wie der TSG Hoffenheim („Hengsthofmief“).