Die geheimen Botschaften der Wörter – Teil 5: Politik
Ende der sechziger Jahre kamen Gerüchte auf, dass Beatles-Songs versteckte Botschaften enthielten, die nur entschlüsseln konnte, wer die Platten rückwärts ablaufen ließ. Auch in Firmenlogos, in Gemälden der flämischen Malerei des frühen 15. Jahrhunderts oder in den peruanischen Nazca-Linien werden immer wieder geheime Mitteilungen vermutet. Alles Blödsinn! Es ist viel einfacher. Die Botschaften stecken in den Wörtern selbst. Man muss nur die Buchstaben in eine andere Reihenfolge bringen.
Der Bundestag ist eine „Angstbude“. Das sag nicht ich, das ergibt sich vielmehr, wenn man dieses Wort einem Anagramme-Check unterzieht. Bei dieser Methode kommen noch ganz andere schockierende Informationen zum Zustand der deutschen Regierung („genug Irre“) ans Tageslicht. Wussten Sie, lieber Leser, eigentlich, dass eine Regierungskoalition nichts anderes ist, als „Organisierte Unlogik“ und sich eine Ampelkoalition im Lichte der Anagramme schnell als „anomale Politik“ entlarven lässt?
Warum wohl steht das mitnichten alternativlose Wort Bundeskanzlerin für „Blind ankreuzen“? Was sollen wir davon halten, dass „Steuererhoehung“ anders sortiert „hoehere Ruestung“ ergibt? Das ist Zufall? Aha, aber warum steht dann „Einkommensteuer“ anagrammisiert plötzlich als „immer neue Kosten“ da? Die Demokratie („Atomkreide“) scheint verseucht zu sein und da ist keiner der sich darum kümmert. Weder die Frage nach dem richtigen Ministerium („Ruine im Mist“) oder Bundesministerium („muss Bund imitieren“) bringt uns hier weiter. Verstehen Sie mich nicht falsch, das war auch nicht anders, als noch Gerhard Schroeder („Gerd, der Chaos-Herr“) von den Sozialdemokraten („So motzen Radikale“) das Zepter schwang. Und „Die Gruenen“? „Enden reudig“ sagt das Anagramm. Da hilft auch die Hoffnung auf Kommunalpolitiker nicht weiter, deren Lebensmotto der Anagramme-Test gnadenlos aufdeckt („Mut Promille Kokain“). Jeder Gemeinderat schielt heute nach „Megarendite“. Es ist halt, was soll man machen, alles genau so, wie mein aktuelles Lieblingsanagramm besagt: „Irrenhaus – Hirne raus.“